2017/04/02

Antisemitismus wieder "hoffähig" in Berlin?

Am 2. April 2017 erschien bei n-tv (http://www.n-tv.de/politik/Juedischer-Junge-verlaesst-Berliner-Schule-article19776272.html) ein Artikel darüber, dass ein jüdischer Schüler eine Gesamtschule in Berlin-Friedenau verlassen hat, weil er dort wegen seiner Herkunft gemobbt wurde.

Der Artikel verschweigt nicht, dass "an der Schule etwa 75 Prozent der Schüler eine andere Muttersprache [haben] als Deutsch, viele kommen aus türkischen oder arabischen Familien.".

Daraus allerdings den Schluss zu verbreiten und zu unterstützen, der Antisemitismus sein "in Berlin wieder hoffähig" geworden, wie der Koordinator des Vereins Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) Salomon in dem Artikel am Ende zitiert wird, halte ich für hinterfragenswert. Mir gefällt daran nicht, dass diese Formulierung den Eindruck erweckt, als sei Antisemitismus eine allgemeine Berliner Erscheinung - das scheint mit aber nicht zuzutreffen!

Warum bin ich dieser Meinung?  Weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass diejenigen Menschen, die heute offen und unverschämt in Berlin eine anti-jüdische Einstellung zur Schau stellen, aus dem arabischen Kulturkreis kommen. Das untermauert der Artikel mit dem Hinweis auf die Zusammensetzung der Schülerschaft, auch wenn er (unverständlicherweise) die Herkunft der tatsächlichen Täter verschweigt.

Dass Menschen aus Palästina und anderen arabischen Ländern eine anti-jüdische Grundeinstellung haben, ist zwar nach unserer Ethik und unseren Erfahrungen aus dem "1000jährigen Reich" komplett verwerflich und schwer nachzuvollziehen, offenbar aber für diese Menschen selbstverständlich und tief verwurzelt. Derartige Erfahrungen habe ich auch selbst schon gemacht.

Ich bezweifle daher stark, dass der Antisemitismus tatschlich "in Berlin hoffähig" geworden ist. Vielmehr haben wir ihn importiert, und dass das wohl auch so bleiben wird, ist dem Integrationsunwillen zumindest eines Teils der Menschen geschuldet, die diesen Antisemitismus mitgebracht haben und hier weiter ausleben.

Dabei fällt mir ein Buch* ein, das gerade erschienen ist und sich mit den Inhalten von Predigten befasst, die Imame in Berliner Moscheen halten: Hier wird vor Integration = Sittenverfall gewarnt und der Erhalt der eigenen muslimischen Identität eingefordert. Wenn dazu auch Antisemitismus gehört, dann müssen wir uns (natürlich vertreten durch den Deutschen Staat) dringend damit befassen!

* Das Buch ist von Constantin Schreiber und heisst "Inside Islam", nur der Vollständigkeit halber.

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