2017/02/18

Zum Thema "manipulative Medien" hier ein Beispiel

Heute habe ich bei n-tv dieses Video gefunden:

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Die-zuckersuesse-Fassade-von-Ivanka-Trump-taeuscht-article19705946.html

In dem Video wird (untermalt mit Bildern) gesagt, dass Ivanka Trump ihre Mutter Melania gelegentlich als First Lady vertritt, dass sie ein eigenes Modelabel hat, dass die Kaufhauskette Nordstrom ihre Modeartikel nicht mehr verkauft, dass ihr Vater sich deswegen öffentlich zu ihrer Unterstützung geäussert hat, dass einige Menschen in USA das falsch finden und es anderen egal ist. Ausserdem ist sichtbar, dass sie Herrn Trudeau (MP von Kanada) offenbar sympathisch findet.

In dem ganzen Video ist nicht einige einzige Aussage zu ihrem Geschäftsgebaren zu sehen oder zu hören. Dennoch ist der Beitrag übertitelt mit

Knallharte Geschäftsfrau
Die zuckersüße Fassade von Ivanka Trump täuscht

Hier wird meines Erachtens vorsätzlich das Ansehen eines Menschen beschädigt, um möglicherweise ihrem Vater zu schaden. Die Manipulation funktioniert einfach über die Behauptung im Titel - das bleibt hängen: Die Frau ist eine Turbokapitalistin wie ihr Vater und heuchelt der Welt nur vor, dass sie kein Wässerchen trüben könne.

Dazu ist nicht eine einzige Aussage in dem Beitrag zu finden. Ergo baut n-tv darauf, dass allein der Titel wirkt, weil sich sowieso keiner den Film ansieht oder zumindest keiner merkt, dass hier nur Stimmungsmache ohne Fakten betrieben wird.

Ich finde diese Manipulation (unabhängig von Vater Trump und seiner Amtsführung oder Persönlichkeit) völlig unakzeptabel.

2017/02/16

Widersprüche...

In unserer westlichen Gesellschaft gibt es ein paar Widersprüche, die mich sehr verwundern. Vielleicht geht Euch das ja ähnlich?

Demokratie für die Menschen?

Eine wichtige Voraussetzung zum Funktionieren einer Demokratie sind Bürger, die einigermassen rationale Entscheidungen bzgl. ihres Kreuzchens auf dem Wahlzettel treffen können und ausserdem motiviert sind, überhaupt zur Wahl zu gehen, weil sie wissen und verstehen, dass die Demokratie ein gutes politisches System ist.

Ich bin der Meinung, dass dies einen gewissen Informations- und Bildungsgrad voraussetzt, denn "wer nichts weiss muss alles glauben": Mangelnde Bildung führt dazu, dass Menschen Entscheidungen aufgrund von falschen Einschätzungen und vor allem aufgrund von Gefühlen triffen müssen. Und wie man Gefühle (neudeutsch "Emotions") hervorruft und manipuliert, um die eigenen Interessen durchzusetzen, ist inzwischen wissenschaftlich vollständig erforscht und wird in breitester Form angewendet - in der Werbeindustrie wie auch in der Politik, siehe die neuen Demagogen und Rattenfänger des Populismus.

Warum, frage ich mich, wird diesem Problem nicht durch entsprechende Ausrichtung der Bildungssysteme begegnet - auch für Erwachsene? Die Vorbereitung auf ein profitables Arbeitsleben im Interesse der späteren oder aktuellen Arbeitgeber dominiert die Bildungssysteme stattdessen, und Allgemeinbildung fällt unter den Tisch.

Das steht meiner Meinung nach im Widerspruch zu unserem Anspruch, dass Europa die Wiege der Demokratie sei und eine starke Bastion der Vernunft!

Informationsmöglichkeiten für die Menschen?

In unserem wirtschaftlichen System steht Wettbewerb (neben Wachstum) ganz oben auf der Liste der unverzichtbaren Grundlagen. Der freie Markt gilt prinzipiell auch für die Informationsquellen aka. Medien. Wer in Deutschland ein Gewerbe (z.B. einen Verlag) betreibt, ist zudem gesetzlich verpflichtet, Gewinne zu erwirtschaften (und seien sie noch so klein); siehe diverse Quellen wie GmbH- und Insolvenzrecht.

Insofern habe ich natürlich großes Verständnis dafür, dass "die Medien" ihre Angebote am Markt ausrichten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Profit zu machen.

Dies steht aber in der aktuell am Markt beobachtbaren Form im Widerspruch zu der Notwendigkeit, die Bürger unserer Demokratie zuverlässig und neutral zu informieren, damit die Demokratie funktionieren kann - siehe oben!

Vielmehr dominieren die schreiend bunten, mit profitorieniterter Werbung (siehe oben, Manipulation von Gefühlen) durchsetzten Medien  den Markt. Da die nötige Grund- oder Allgemein-Bildung vielen Menschen leider abhanden gekommen ist oder nie vermittelt wurde, fehlt ihnen die Kompetenz, zwischen dem ganzen Brimborium die wirklich wichtigen und vor allem sachlich richtigen Informationen zu identifizieren oder sich auch nur für ein weniger buntes und gefühlsorientiertes, dafür sachlich neutraleres Medium zu entscheiden. Mal ganz abgesehen davon, dass Informationen, die einem "nach Bauchgefühl" nicht passen, gleich ganz ignoriert oder als Lügen gebranntmarkt werden, unabhängig vom unbekannten Wahrheitsgehalt.

Kritisiert man aber die Werbeflut und womöglich auch noch den manipulativen und profitorientierten Journalismus, geht sofort das Gejammere über die vielen Arbeitsplätze in der Werbe- und Medienbranche los, die gefährdet seien, wenn man hier irgendwie regulieren würde.

Warum, frage ich mich, wird diese permanente Unterminierung der Entscheidungs- und Wahlfähigkeit der Menschen in Kauf genommen? Nur wegen der Arbeitsplätze in der Werbe- und Medienindustrie? Die Menschen dort sind kreativ, die würden sicherlich auch andere und sinnvolle Aufgaben finden. Übrigens, google ist vor allem anderen auch eine Werbefirma, nach der sich die ganze Welt der medien und Werbetreibenden richtet...

Fürsorge für die Gesundheit der Menschen?

Alkohol, Zigaretten und andere "Dinge" sind erwiesenermaßen gesundheitsschädlich und erzeugen
gravierende soziale und finanzielle Probleme. Aber dennoch werden sie nicht ernsthaft angegangen, denn es stünden schon wieder Arbeitsplätze (u.a. auch in der Werbebranche) auf dem Spiel, und es würden Steuereinnahmen wegfallen. (Bevor jetzt jemand an Autos und Kraftstoffe denkt: Zur Vergnügungsindutrie mit erheblichem Alkoholkonsum durch die Fahrgäste gehören auch z.B. Kreuzfahrtschiffe, die unvorstellbare Mengen an Schadstoffen ungefiltert in die Atmosphäre blasen.)

Warum, frage ich mich, sind wir nicht konsequent und sagen: Wir wollen nicht mehr nur wegen des Profits und des Erhalts von Arbeitsplätzen weiter an objektiv schädlichen Bräuchen festhalten! (Zumal diese Arbeitsplätze auch noch ethisch fragwürdig sind, denn sie widmen sich mit der Verbreitung von Drogen und der Manipulation von Menschen.)

Vielleicht hat das alles ja aber auch gute Gründe, und ich bin bloß zu ungebildet, um sie zu erkennen? Helft mir doch auf die Sprünge...


2017/02/14

Ich habe Titel und Zweck meines Blogs heute geändert, weil ich das Bedürfnis habe, meine Eindrücke zum aktuellen Weltgeschehen zu teilen. Jeden Tag bin ich wieder aufs Neue verwundert über die Medien und die Politiker - oder besser darüber, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren. Was Anderes kriegt man als Normalbürger ja sowieso nicht mit.

Und hier gleich mein erstes Thema:

In einem Nachrichtenkanal wurde (zum was-weiss-ich-wieviel-ten Mal) geschrieben, dass die privaten Krankenversicherungen schlecht sind, und wie man dennoch als Mitglied einer #PKV Geld sparen könne.

Q: Warum sind die #PKV denn eigentlich schlecht?
A: Weil sie ständig die Beiträge erhöhen.

Q: Warum tun sie das?
A: Weil sie Mitglieder verlieren.

Q: Warum passiert das?
A: Weil die Medien (in vorauseilendem Gehorsam als Agenten der "sozialen Gerechtigkeit", ist ja angesagt) ständig darüber schwadronieren, dass die #PKV'en schlecht für die grosse Solidargemeinschaft und daher unsozial seien, und deshalb würden sie bald abgeschafft.

Q: Beisst sich da die Katze in den Schwanz?
A: Genau. Und das halte ich für Manipulation in die falsche Richtung.

Ich bin bzgl. #PKV völlig unvoreingenommen, verdiene mein Geld nicht in der Versicherungsbranche und verstehe Versicherung so, dass gleichmäßig verteilte Risiken unter den Versicherten ausgeglichen werden sollen ("Solidargemeinschaft").

Was mir jetzt nicht ganz einleuchtet: Die Risiken sind doch gar nicht gleichmäßig verteilt. Raucher, Alkohol-Konsumenten, Übergewichtige, Risikosportler und alle anderen unvernünftigen Versicherten bringen vorsätzlich (!) ein viel viel höheres Risiko und auch viel viel höhere Kosten in die gesetzlichen KV ein. Sie verlassen sich dann darauf, dass ihre selbst verschuldeten Gesundheitsschäden zu Lasten der anderen Versicherten behandelt werden, und halten das auch noch für ihr ureigenstes Recht.

Ich möchte gerne mit Menschen mein Risiko teilen, die genauso verantwortungsvoll mit der eigenen Gesundheit (und der ihrer Mitmenschen, liebe Raucher und Besoffen-Auto-Fahrer) umgehen wie ich.  Und ich hätte überhaupt gerne die Freiheit, selbst zu entscheiden, wem ich meine Krankenversicherungsbeiträge anvertraue. Das sollte legitim sein und nicht zu sozialer Ausgrenzung führen!

Aber Medien und Politik kommen mit der grossen Sense und machen alles gleich. Damit bin ich nicht einverstanden, und ich halte es auch nicht für "solidarisch", die Selbstbedienungsmentalität eines gewissen (und gefühlt nicht so kleinen) Anteils der gesetzlich Versicherten auch noch dadurch zu bestätigen, dass man "die Anderen und vermeintlich Reichen" zwingt, sie dabei auch noch finanziell zu unterstützen.

Just my $0.02

Wer anderer Meinung ist: Kein Ding. Wer bessere Argumente hat: Her damit!