2019/06/02

Was kann die Politik für die Umwelt wirklich tun?

1. Abholzung der Wälder (Regenwald) verhindern: Man kann auch 1 Milliarde Blühstreifen einrichten, aber bringt's das? Ich kann Brasilien nicht dazu bringen, sinnvoll Umweltgesetze durchzusetzen, aber die Politik könnte das, wenn sie wollte.

2. Logistik dezentralisieren, "heute bestellt, morgen bei mir" Paradigma abschaffen: Die Strassen sind mit LKW verstopft, die Parkplätze überfüllt, ein schwerer LKW schädigt die Umwelt so wie 100 PKW (aber 16 Stunden am Tag ohne Unterbrechung), man findet kein fahrendes Personal, die Arbetsbedingungen sind grauenhaft - kann man alles anders regeln, wenn man Lieferungen bündelt.

3. Tourismus und Flugverkehr regulieren: Angemessene Preise (notfalls durch Steuern) würden das automatisch regulieren. Die klassische Kurtaxe könnte man z.B. auch in den Alpen erheben. Da gäbe es 1000 Ansatzpunkte, und mit der Reduzierung des touristischen Flugverkehrs sinkt auch die Umweltbelastung.

Aber hört auf, alles den Bürgern aufzubürden und immer zu fragen: "Was ist DEIN Beitrag?"

2017/04/09

Welches Motiv ist akzeptabel?

Welches Motiv ist akzeptabel?

Stellen wir uns ein Land vor, in dem sich seit vielen (hunderten) von Jahren ein gewisses Wertesystem entwickelt hat, das das Zusammenleben bestimmt und überhaupt möglich macht. Nennen wir die Menschen in diesem Land die Elgarier.

Nehmen wir weiter an, einer dieser Werte sei, dass man andere Menschen nicht körperlich verletzt oder gar tötet - und zwar als Konsens und nicht nur, weil es unter Strafe gestellt ist.
In unserem erdachten Land geht es den Menschen sehr gut, weil sie frei und ohne Sorgen um Leib und Leben sind, ganz unabhängig von materiellen Begehrlichkeiten.

Nun möchten Menschen aus der Ferne (die Ondurier) mit den Elgariern zusammen in ihrem Land leben. Diese Menschen haben andere Werte. Ein gravierender Unterschied ist, dass das Töten anderer Menschen für sie unter gewissen Umständen akzeptabel wäre, auch wenn es unter Strafe stünde.

Welches Motiv wäre nun für die Elgarier akzeptabel, um den Onduriern zu erlauben bei ihnen zu leben? Nach kurzem Nachdenken komme ich zu folgenden möglichen Motiven:

"Wir möchten gerne bei Euch leben, weil Ihr frei und ohne Sorgen seid. Und wir verstehen, dass der Wertekonsens dafür eine Voraussetzung ist, und wir versprechen, dass wir uns nach Euren Werten richten werden."

Und hier eine andere Variante:

"Wir möchten gerne bei Euch leben, weil es Euch materiell gut geht und wir uns auch Wohlstand wünschen. Dass Ihr andere Werte habt, würde uns nicht stören."

Jetzt kann sich jeder selber überlegen, was die Folgen wären, wenn die Elgarier im einen oder anderen Fall die Neuankömmlinge aufnähmen.

Das ist natürlich völlig ausgedacht und hat nichts mit irgendwelchen realen Gruppen von Menschen zu tun...

2017/04/02

Antisemitismus wieder "hoffähig" in Berlin?

Am 2. April 2017 erschien bei n-tv (http://www.n-tv.de/politik/Juedischer-Junge-verlaesst-Berliner-Schule-article19776272.html) ein Artikel darüber, dass ein jüdischer Schüler eine Gesamtschule in Berlin-Friedenau verlassen hat, weil er dort wegen seiner Herkunft gemobbt wurde.

Der Artikel verschweigt nicht, dass "an der Schule etwa 75 Prozent der Schüler eine andere Muttersprache [haben] als Deutsch, viele kommen aus türkischen oder arabischen Familien.".

Daraus allerdings den Schluss zu verbreiten und zu unterstützen, der Antisemitismus sein "in Berlin wieder hoffähig" geworden, wie der Koordinator des Vereins Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) Salomon in dem Artikel am Ende zitiert wird, halte ich für hinterfragenswert. Mir gefällt daran nicht, dass diese Formulierung den Eindruck erweckt, als sei Antisemitismus eine allgemeine Berliner Erscheinung - das scheint mit aber nicht zuzutreffen!

Warum bin ich dieser Meinung?  Weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass diejenigen Menschen, die heute offen und unverschämt in Berlin eine anti-jüdische Einstellung zur Schau stellen, aus dem arabischen Kulturkreis kommen. Das untermauert der Artikel mit dem Hinweis auf die Zusammensetzung der Schülerschaft, auch wenn er (unverständlicherweise) die Herkunft der tatsächlichen Täter verschweigt.

Dass Menschen aus Palästina und anderen arabischen Ländern eine anti-jüdische Grundeinstellung haben, ist zwar nach unserer Ethik und unseren Erfahrungen aus dem "1000jährigen Reich" komplett verwerflich und schwer nachzuvollziehen, offenbar aber für diese Menschen selbstverständlich und tief verwurzelt. Derartige Erfahrungen habe ich auch selbst schon gemacht.

Ich bezweifle daher stark, dass der Antisemitismus tatschlich "in Berlin hoffähig" geworden ist. Vielmehr haben wir ihn importiert, und dass das wohl auch so bleiben wird, ist dem Integrationsunwillen zumindest eines Teils der Menschen geschuldet, die diesen Antisemitismus mitgebracht haben und hier weiter ausleben.

Dabei fällt mir ein Buch* ein, das gerade erschienen ist und sich mit den Inhalten von Predigten befasst, die Imame in Berliner Moscheen halten: Hier wird vor Integration = Sittenverfall gewarnt und der Erhalt der eigenen muslimischen Identität eingefordert. Wenn dazu auch Antisemitismus gehört, dann müssen wir uns (natürlich vertreten durch den Deutschen Staat) dringend damit befassen!

* Das Buch ist von Constantin Schreiber und heisst "Inside Islam", nur der Vollständigkeit halber.